„Team“ – Mensch und Hund Ziel des Team-Test ist es, Hundehalter mit gut erzogenen Hunden zu entlassen, die ein Interesse daran haben, mit Nichthundehaltern stressfrei und positiv zusammen zu leben.
Mit TEAM soll gezeigt werden, dass sich auch heute noch Hunde jeglicher Rasse und Art reibungslos in das tägliche Leben einfügen können, wenn der Hundehalter verantwortungsbewusst ist und eine entsprechende Kommunikation zu seinem Hund unterhält. Selbstverständlich gehören gerade hierzu die Übungseinheiten des Begegnungsverkehrs mit Zweirädern, Joggern, mehreren fremden Menschen und anderen Artgenossen.
Man kann schon recht früh mit dieser Basisausbildung beginnen und den Hund spielerisch an die Aufgaben heranführen, damit dann der mindestens einjährige Hund erfolgreich den Abschluss des Team-Tests erreicht.
Seit fast zwei Jahrzehnten bieten die örtlichen Vereine innerhalb des Deutschen Hundesportverbandes (dhv), Mitgliedsverband des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH), die Ausbildung TEAM erfolgreich allen Hundehaltern an.
Hundehalter, die in die Hundesportvereine zu den Lehrgängen kommen, bekennen sich zu ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und ihrem Hund und wirken damit gleichzeitig dem in der Öffentlichkeit dargestellten pauschalen Negativ-Image des Hundes und seiner Halter entgegen.
Der Team-Test zeichnet sich dadurch aus, dass alle interessierten Hundehalter, unabhängig von einer Mitgliedschaft in einem Hundeverein und unabhängig davon, ob sie einen kleinen, großen, reinrassigen oder Mischhund führen, an dieser Prüfung teilnehmen können.
Bevor aus Hundehalter und Hund ein Team wird, lernen beide den Umgang miteinander.
Bei der Grunderziehung des Hundes ist der Mensch zwar Meister, Chef oder – verhaltenspsychologisch – auch der Rudelführer. Im Zusammenwirken bilden sie dann jedoch das Team.
Gerade die Übungen des Team-Tests zeigen eindrucksvoll, dass beide – Mensch und Hund – zusammengehören. Die einzelnen Übungen des Team-Tests richten sich sehr danach aus, dass der gut erzogene Hund sich völlig unkompliziert und spannungsfrei in vielen Alltagssituationen bewegen kann. Um dieses Ergebnis zu erzielen, wirst du feststellen, dass bei vielen Übungen des Team-Tests andere Menschen und andere Hunde in Aufgabenstellungen eingebunden sind.
Zu einem Team gehören mindestens zwei, im Hundesport sind dies der Mensch mit seinem Hund oder global, die Menschen und die Hunde.
Allgemeine Bestimmungen für den „Team-Test“
Die Mitgliedschaft In einem VDH / dhv-Verband oder – Verein ist hierzu nicht erforderlich.
Der vorgeführte Hund muss mindestens 12 Monate alt sein. Das Alter ist durch Vorlage der Ahnentafel oder des Impfausweises nachzuweisen.
Während des gesamten Team-Tests hat der Hund eın Halsband (handelsübliches Ketten-, Leder oder Kunststoffhalsband) oder ein Brustgeschirr zu tragen. Er wird außerhalb des Übungsplatzes immer an der Leine geführt oder ist angebunden.
Der „Team-Test“ wird von einem LR des dhv abgenommen. Das Bestehen des Tests wird durch Eintragung der erzielten Punkte in einer Urkunde bescheinigt.
„Team-Test“ sind im Rahmen anderer hundesportlicher Wettkämpfe zugelassen. Bei reinen „Team-Test“-Veranstaltungen ist die Teilnahme von mindestens 6 Teams erforderlich und höchstens 18 Teams sind pro Tag beim Einsatz eines Leistungsrichters startberechtigt. Die Prüfung eines Teams entspricht zwei Abteilungen.
Die dhv-Mitgliedsverbände regeln die Durchführung in Anlehnung an die Rahmenbestimmungen zur dhv-Ordnung BH/VT.
Von den Teilnehmern kann der Veranstalter eine Startgebühr erheben.
Die vorgeführten Hunde müssen einen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden Impfschutz besitzen. Jeder Teilnehmer hat auf dem Anmeldeschein unterschriftlich zu bestätigen, dass für den gemeldeten Hund eine Haftpflichtversicherung besteht.
Heiße Hündinnen können teilnehmen, werden aber erst am Schluss dem Leistungsrichter vorgeführt. Offensichtlich kranke oder verletzte Hunde sind vom „Team-Test“ ausgeschlossen.
Jeder Teilnehmer darf höchstens zwei Hunde bei einem „Team-Test“ dem Leistungsrichter vorführen.
Der LR ist berechtigt, einen verletzten oder in seiner Leistung eingeschränkten Hund, auch gegen die Einsicht des HF aus der Prüfung zu nehmen.
Stellt er Wesensmängel des Hundes, unsportliches Verhalten des HF (z.B. Alkoholgenuss, Mitführen von Motiviergegenständen/Futter), Verstöße gegen die PO, Verstöße gegen die Bestimmungen des Tierschutzes oder Verstöße gegen die guten Sitten fest, ist das Team für den weiteren Prüfungsverlauf zu disqualifizieren.
Der Veranstalter eines „Team-Test“ hat dafür Sorge zu tragen, dass ein Prüfungsleiter benannt ist. Dieser hat für den Terminschutzantrag, die schriftliche Abwicklung der Prüfung, die personelle Besetzung zur Durchführung der Übungen sowie die Bereitstellung des prüfungsnotwendigen Geländes gegenüber dem Leistungsrichter die Verantwortung.
Eine Übersicht der Übungen und Punktzahlen, die im Team-Test erzielt werden können
Übungsplatz
Punkte | Gesammt | |
1. Leinenfürigkeit | 20 | |
2. Sitzübung | 10 | 50 Punkte |
3. Ablegen in Verbindung mit Herankommen | 10 | |
4. Anbinden des Hundes | 10 |
Öffentliches Gelände
Punkte | Gesammt | |
5. Durchqueren einer Personengruppe | 15 | |
6. Begrüßung von Personen | 15 | |
7. Außerartliche Unbefangenheit | 15 | |
8. Innerartliche Unbefangenheit | 15 | 100 Punkte |
9. Begegnungen mit Joggern / Inline-Skatern | 15 | |
10. Begegnungen mit Zweirad (Fahrrad, Moped, …) | 15 | |
11. Begegnung mit Autos(s) | 10 | |
Summe: | 150 Punkte |
Bewertung für den Team-Test
Prädikate:
Prädikat | In Prozent | Punkte |
Vorzüglich | 96 – 100 % | 144 – 150 |
Sehr gut | 90 – 95 % | 135 -143 |
Gut | 80 – 89 % | 120 – 134 |
Befriedigend | >53 – 79 % | 80 – 119 |
Mangelhaft | 0 – 53 % | 0 – 79 |
Dieser Punkteschlüssel ist auf alle Einzelpunktzahlen entsprechend anzuwenden.
Der „Team-Test“ ist bestanden, wenn mindestens 80 (53,33 %) Punkte erreicht wurden. Dabei müssen in den Übungen 5 bis 11 mindestens je die Hälfte (50%) der zu vergebenden Punkte erreicht werden.
A) Team-Test auf einem Übungsplatz, (Gesamtpunktzahl 50)
Jede Einzelübung beginnt und endet mit der Grundstellung. Die Endgrundstellung der vorhergehenden Übung kann als Ausgangsgrundstellung der folgenden Übung verwendet werden.
Das Mitführen von Triebmitteln oder Spielgegenständen ist nicht gestattet. Kann ein Hundeführer aufgrund körperlicher Behinderung einen Übungsteil nicht korrekt ausführen, so hat er dieses vor Beginn der Prüfung dem Leistungsrichter mitzuteilen. Lässt eine Behinderung des Hundeführers das Führen des Hundes an der linken Seite des Hundeführers nicht zu, so darf der Hund analog an der rechten Seite geführt werden.
Der Leistungsrichter gibt die Anweisung zu Beginn einer Übung. Alles weitere, wie Wendungen, Halt, Wechseln der Gangart usw. wird ohne Anweisung des Leistungsrichters ausgeführt. Es ist jedoch dem Hundeführer gestattet, diese Anweisungen vom Leistungsrichter zu erfragen.
Laufschema Leinenführigkeit
1. Leinenführigkeit beim Team-Test (20 Punkte)
1.1 Aufgabe
Der angeleinte Hund muss an der linken Seite des Hundeführers freudig mitgehen. Die Leine wird in der linken Hand gehalten und muss lose durchhängen. Beım Anhalten hat sich der Hund neben den Hundeführer zu setzen.
1.2 Durchführung
Aus der Grundstellung (Hundeführer steht, Hund sitzt links) gehen Hundeführer und Hund eine Strecke von ca. 50 Schritten geradeaus, führen dann eine Kehrtwendung durch und gehen dann nach 10-12 Schritten in den Laufschritt über. Nach 10-12 Laufschritten folgt der langsame Schritt mit ebenfalls 10-12 Schritten. Es folgen dann 20 Normalschritte, denen sich eine Rechtswendung anschließt. Im Normalschritt folgen dann eine weitere Rechtswendung, eine Kehrtwendung sowie Anhalten mit Sitz und zwei weitere Linkswendungen. Die Länge der Strecke zwischen den Wendungen beträgt ca. 15 Schritte. Die Übung endet nach der zweiten Linkswendung mit der Grundstellung (siehe Laufschema Bild “Laufschema Leinenführigkeit”).
Die Kehrtwendung ist als Linkskehrtwendung zu zeigen.
1.3 Hörzeichen
Ein einmaliges Hörzeichen „Fuß“ ist jedes Mal beim Angehen sowie beim Tempowechsel erlaubt, nicht jedoch bei Wendungen. Beim Anhalten ist das Hörzeichen „Sitz” erlaubt.
1.4 Fehler – Bewertung
Straffe Leine – Vorprellen – Nachhängen, seitliches Abweichen bei den Wendungen, Hilfshörzeichen, gelegentliches Loben ist erlaubt, ebenso gelegentliches Aufmuntern, solange das Gesamtbild der Vorführung nicht stark beeinflusst wird. Entsprechend der Fehlerhaftigkeit ist die Übung mit einem entsprechenden Prädikat und daraus resultierenden Punkten zu bewerten (siehe “Bewertungen für den Team-Test Prädikate”).
2. Sitzübung im Team-Test (10 Punkte)
2.1 Aufgabe
Auf ein einmaliges Hörzeichen „Sitz“ muss der unangeleinte, in der Grundstellung sitzende Hund sitzen bleiben, während der Hundeführer weitere 15 Schritte weitergeht. Der Hund muss bis zum Abholen durch den Hundeführer an seinem Platz sitzen bleiben.
2.2 Durchführung
In der Grundstellung leint der Hundeführer seinen Hund ab und verstaut die Leine. Die Leine kann entweder in die Tasche gesteckt oder umgehängt werden.
Aus der Grundstellung geht der Hundeführer zusammen mit dem frei neben ihm gehenden Hund im Normalschritt. Nach ca. 10 bis 18 Schritten nimmt der HF eine Grundstellung ein, gibt das HZ Sitz und entfernt sich weitere 16 Schritte und dreht sich zu seinem Hund um. Auf Anweisung des Leistungsrichters geht der HF zu seinem Hund zurück und nımmt an dessen rechter Seite die Grundstellung ein.
2.3 Hörzeichen
Für die Übungsdurchführung ist das Hörzeichen „Fuß“ beim Angehen aus der Grundstellung sowie das Hörzeichen „Sitz” erlaubt. Beim Anhalten In der Grundstellung ist das Hörzeichen „Sitz” erlaubt.
2.4 Fehler – Bewertung
Zögerndes Angehen sowie Nachhängen des Hundes, Umsehen des Hundeführers nach dem Hörzeichen „Sitz”, Zusatzhörzeichen, Einwirkungen zur Übungsdurchführung. Es erfolgt Punktabzug entsprechend der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten.
Bleibt der Hund stehen oder legt sich, so kann höchstens die Hälfte der Punkte vergeben werden. Läuft er mehr als acht Schritte nach oder führt die Übung nicht durch, sind keine Punkte zu vergeben.
3. Ablegen in Verbindung mit Herankommen beim Team-Test (10 Punkte)
3.1 Aufgabe
Auf ein einmaliges Hörzeichen „Platz“ muss sich der unangeleinte, in der Grundstellung sitzende Hund legen und liegen bleiben, während sich der Hundeführer weitere 30 Schritte entfernt.
Der Hund muss bis zum Abrufen durch den Hundeführer an seinem Platz liegen bleiben, nach dem Abrufen freudig und schnell zum Hundeführer kommen, sich vor ihn setzen und auf Hörzeichen die Grundstellung einnehmen oder direkt in die Grundstellung gehen.
3.2 Durchführung
Aus der Grundstellung geht der Hundeführer zusammen mit dem frei neben ihm gehenden Hund im Normalschritt. Nach ca. 10 bis 15 Schritten nimmt der HF eine Grundstellung ein und gibt dann das Hörzeichen „Platz“. Der Hund muss sich sofort hinlegen. Ohne sich nach seinem Hund umzusehen, geht der Hundeführer 30 Schritte weiter, dreht sich sofort zu seinem Hund um und bleibt ruhig stehen. Auf Anweisung des Leistungsrichters ruft der Hundeführer seinen Hund heran, der freudig und in zügiger Gangart, ohne das Tempo zu verlangsamen, herankommen soll und sich vor seinen Hundeführer setzen muss. Alternativ kann der Hund auch ohne Vorsitz direkt in die Grundstellung gehen.
3.3 Hörzeichen
Für die Übungsdurchführung ist das Hörzeichen „Fuß” beim Angehen, das Hörzeichen „Platz“ beim Hinlegen, und das Hörzeichen „Hier“ in Verbindung mit dem Namen des Hundes beim Herankommen sowie das Hörzeichen „Fuß“ zur Einnahme der Grundstellung zulässig. Beim Anhalten in der Grundstellung ist das Hörzeichen „Sitz“ erlaubt.
3.4 Fehler – Bewertung
Zögerndes Angehen sowie Nachhängen des Hundes, Umsehen des Hundeführers nach dem Hörzeichen.
„Platz“, Zusatzhörzeichen, Einwirkungen zur Übungsdurchführung, langsames Hereinkommen, Hilfen hierfür, zögernde Einnahme der Grundstellung. Es erfolgt Punktabzug entsprechend der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten.
Bleibt der Hund stehen oder sitzen, so kann höchstens die Hälfte der Punkte vergeben werden. Läuft er mehr als acht Schritte nach oder führt die Übung nicht durch, sind keine Punkte zu vergeben.
4. Anbinden des Hundes beim Team-Test (10 Punkte)
4.1 Aufgabe
Der Hund wird während der Übungen 1 bis 3 eines anderen Hundes an einem Pfosten 0.4. angebunden und dort vom HF in eine selbstgewählte Position gebracht (Sitz, Platz, Steh). Der Hundeführer entfernt sich ca. 20 Schritte vom Hund und bleibt mit dem Rücken zum Hund stehen.
4.2 Durchführung
Aus der Grundstellung wird der Hund vom HF in eine selbstgewählte Position gebracht (Sitz, Platz, Steh), die Leine am Pfosten eingehängt bzw. befestigt. Der Hund muss sich während der Dauer der Übung ruhig verhalten und seine Position beibehalten. Dies auch dann, wenn der Leistungsrichter oder eine Auftragsperson vorbeigehen. Nach der Vorführung des anderen Hundes wird der Hund abgeholt, wobei der Hund auf das Hörzeichen „Sitz“ zuerst die Grundstellung einzunehmen hat.
4.3 Hörzeichen
Hörzeichen „Sitz” oder „Platz“ oder „Steh“ zum Einnehmen der Position, oder Hörzeichen „Warten“ / „Bleib”, Hörzeichen „Sitz“ zur Einnahme der Grundstellung. Beim Anhalten In der Grundstellung Ist das Hörzeichen „Sitz“ erlaubt.
4.4 Fehler – Bewertung
Unruhiges Verhalten, Bellen, Änderung der Position. Die Bewertung erfolgt entsprechend der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädıkaten. Bei einem Verhalten, das die Übungsausführung des gerade arbeitenden Hundes stark beeinflusst, muss der Hund auf Weisung des Leistungsrichters abgeholt werden. Abzug für die Übung dann 100 % der zu vergebenden Punkte.
B) Die folgenden Team-Test Übungen werden außerhalb des Hundesportplatzes durchgeführt (100 Punkte)
Alle Übungen sollen Situationen aus dem Alltag nachstellen. Sie sind entsprechend zu gestalten und auch an entsprechenden Orten durchzuführen.
Die Durchführung dieses Teils der Prüfung erfordert wegen ihrer Eigenart einen erheblichen Zeitaufwand. Die Leistungsanforderungen dürfen nicht durch oberflächliche Abnahme vieler Hunde beeinträchtigt werden.
Die nachfolgend beschriebenen Übungen sind Anregungen und können durch den Leistungsrichter individuell auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Der Leistungsrichter ist berechtigt, bei Zweifeln in der Beurteilung der Hunde Übungen wiederholen zu lassen bzw. variabel zu gestalten.
5. Durchqueren einer Personengruppe, fremder Hund in angemessener Entfernung beim Team-Test (15 Punkte)
5.1 Aufgabe
Das Durchqueren einer Personengruppe mit mind. 6 Personen ist flexibel zu gestalten.
Der Hund hat sich gegenüber diesen Personen unbeteilıgt zu zeigen. Er darf sie weder beschnuppern noch sonst belästigen.
Die Personengruppe und der Hundeführer mit seinem Hund gehen aufeinander zu.
Der HF und sein Hund gehen z.B. in einer Acht um die Personen, innerhalb der Personengruppe legt der HF seinen Hund aus der Grundstellung heraus ins Platz. An der Personengruppe geht eine Auftragsperson mit einem Kinderwagen / Einkaufswagen / geschobenem Fahrrad oder ähnliches vorbei. Der Abstand zur Gruppe soll ca. 2 m betragen. Die Personen unterhalten sıch. Der Hund wird wieder in die Grundstellung genommen und aus der Gruppe geführt.
5.2 Durchführung
Außerhalb des Hundesportplatzes (Parkplatz, Gehweg u.ä.) bilden mindestens 6 Personen eine Gruppe, durch die sich der Hundeführer mit seinem angeleinten Hund bei Fuß gehend sowohl geradlinig als auch um die Personen herum bewegt. Die Übung ist ausführlich zu zeigen, dabei ist ein Ablegen in der Gruppe aus der Grundstellung zu zeigen. In ca. 10 m Entfernung von der Personengruppe steht während der Dauer der Übung ein beauftragter Hundeführer mit seinem angeleinten Hund.
5.3 Hörzeichen
„Fuß“ beim Angehen, „Platz“ beim Ablegen in der Gruppe, „Sitz“ zum Einnehmen der Grundstellung.
5.4 Fehler – Bewertung
Hund schnuppert an Personen, Hund belästigt Personen, Hund verhält sich scheu oder aggressiv. Hund hängt außerhalb und in der Gruppe seinem Hundeführer nach, setzt oder legt sich unwillig oder nur mit Hilfseinwirkung. Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
6. Begrüßung von Personen beim Team-Test (15 Punkte)
6.1 Aufgabe
Der Hund muss sich beim Begrüßen von einer Person sowohl auf die Ferne, als auch ganz nah unbeteiligt zeigen. Er darf sie weder beschnuppern noch sonst belästigen.
6.2 Durchführung
Außerhalb des Hundesportplatzes (Parkplatz, Gehweg u.ä.) wird der Hundeführer von einer Auftragsperson im Abstand von mind. 30 m mit Zuruf begrüßt. Diese Person kommt dann zielstrebig auf das Hundeführer-Hund-Team zu und begrüßt den Hundeführer mit Handschlag. Der Hund soll neben seinem Hundeführer an lockerer Leine bleiben. Sitzen des Hundes mit Hörzeichen neben dem Hundeführer ist erlaubt.
6.3 Hörzeichen
„Fuß“ beim Angehen, „Sitz” beim Anhalten (Grundstellung).
6.4 Fehler – Bewertung
Hund zieht auf die Auftragsperson zu, schnuppert an der Person, Hund springt die Person an, Hund verhält sich scheu oder aggressiv. Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
7. Außerartliche Unbefangenheit beim Team-Test (15 Punkte)
7.1 Aufgabe
Der angeleinte Hund muss sich beim Spiel zweier Personen mit einem Ball unbeteiligt zeigen.
7.2 Durchführung
Zwei Auftragspersonen spielen mit einem Ball (Größe Handball/Volleyball). Sie werfen sich den Ball zu bzw. kicken ihn hin und her.
Das Hundeführer-Hund-Team (Hund ist angeleint) geht bis auf ca. 3 m zu den spielenden Personen hin und bleibt stehen. Der Hund darf neben seinem Hundeführer stehen oder sitzen. Der Hund darf dem Ball nachschauen, muss aber immer unter Kontrolle des Hundeführers sein.
Der Leistungsrichter bestimmt, wann das Team weitergehen kann.
7.3 Hörzeichen
„Sitz“ oder „Halt“ zum Anhalten bei den Personen. „Fuß“ zum Weitergehen.
7.4 Fehler – Bewertung
Hund zeigt Meideverhalten oder Aggressivität gegenüber den Personen oder dem Ball, zieht zu den Personen oder dem Ball hin. Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
8.Innerartliche Unbefangenheit beim Team-Test (anderer spielender Hund) (15 Punkte)
8.1 Aufgabe
Der Hund muss sich beim Spiel eines anderen Hundeführers mit seinem Hund unbeteiligt zeigen. Er darf nicht zu dem Team hinrennen oder sie attackieren.
B.2 Durchführung
Eine Auftragsperson spielt mit seinem Hund. Sie zeigen ein Zerrspiel mit einem Spielgegenstand.
Das Hundeführer-Hund-Team geht bis auf ca. 3 m zu dem spielenden Team hin und bleibt stehen. Der angeleinte Hund darf zuschauen, muss aber immer unter Kontrolle des Hundeführers sein. Der Hund darf neben seinem Hundeführer stehen oder sitzen.
Der Leistungsrichter bestimmt, wann das Team weitergehen kann.
8.3 Hörzeichen
„Sitz“ oder „Halt“ zum Anhalten bei den Personen. „Fuß“ zum Weitergehen.
8.4 Fehler – Bewertung
Hund zeigt Meideverhalten oder Aggressivität gegenüber der Auftragsperson oder dem anderen Hund, zieht zu der Person oder dem Hund hin. Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
9. Begegnung mit Joggern / Inline-Skatern beim Team-Test (15 Punkte)
9.1 Aufgabe
Der Hund hat sich im Begegnungsverkehr mit Joggern/Inline-Skatern unbeteiligt zu verhalten.
9.2 Durchführung
Der Hundeführer geht im normalen Schritt entlang des Weges, der angeleinte Hund läuft an seiner linken Seite an lockerer Leine. Von hinten nähern sich zwei Jogger im Laufschritt, überholen ohne das Tempo zu verändern und laufen weiter. Die Jogger drehen um und begegnen nun dem Team von vorne.
Bei der Begegnung von vorne gehen die Jogger nebeneinander auf das Team zu. Im Abstand von ca. 2 m „teilt” sich das Paar und ein Jogger geht links und der andere rechts am Team vorbei.
Die Übung kann anstatt mit Joggern auch mit Inline-Skatern durchgeführt werden.
9.3 Hörzeichen „Fuß“ zum Angehen.
9.4 Fehler – Bewertung
Auf keinen Fall darf der Hund den Joggern entgegenlaufen, nachspringen, anbellen oder sie belästigen. Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
10. Begegnung mit Zweirad beim Team-Test (15 Punkte)
10.1 Aufgabe
Der Hund hat sich im Begegnungsverkehr mit einem Zweirad (Fahrrad / Moped) unbeteiligt, neutral zu verhalten.
10.2 Durchführung
Der Hundeführer geht im normalen Schritt entlang des Weges, der angeleinte Hund läuft an seiner linken Seite an lockerer Leine. Von vorne kommt ein Zweirad entgegen und fährt an dem Team (auf der Seite des Hundes) vorbei. Anschließend wendet das Zweirad und fährt hinter dem Team her. Der Fahrer klingelt oder hupt und spricht den Hundeführer von Weitem an. Auf Höhe des Teams hält der Fahrer an und fragt den Hundeführer nach dem Weg. Nach einer kurzen Unterhaltung fährt das Zweirad weiter.
Der Hund kann während des Gesprächs stehen, sitzen oder liegen.
10.3 Hörzeichen „Sitz“ oder „Halt“ oder „Platz” wenn der Zweiradfahrer anhält. „Fuß“ zum Weitergehen.
10.4 Fehler – Bewertung
Anspringen des Zweiradfahrers, anbellen oder ihn anders belästigen.
Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
11. Begegnung des Hundes mit Autos beim Team-Test (10 Punkte)
11.1 Aufgabe
Der Hund muss sich beim Umgehen von Autos unbefangen zeigen. Dabei werden Parkplatzsituationen nachgestellt.
11.2 Durchführung
Der Handeführer geht mit dem angeleinten Hund um mehrere Autos, dabei werden eine/mehrere Fahrzeugtüre(n) mehrmals zugeschlagen. Die Hupe wird betätigt.
Der Hundeführer unterhält sich außerdem mit dem Fahrer. Der Hund hat sich dabei unbefangen zu verhalten. Grundstellung ist nicht verlangt. Die Übung ist ausführlich und variabel zu gestalten.
11.3 Hörzeichen
„Fuß“ beim Angehen, „Sitz“ zum Anhalten beim Auto möglıch.
11.4 Fehler – Bewertung
Straffe Leine, Meideverhalten des Hundes vom Fahrzeug, Hochspringen am Fahrzeug, Erschrecken beim Hupen oder beim Türzuschlagen sowie aggressives oder ängstliches Verhalten während des Gesprächs von Hundeführer und Fahrer.
Die Bewertung ist dem Grad der Fehlerhaftigkeit nach den “Bewertungen für den Team-Test” genannten Prädikaten anzupassen.
Abkürzungen und Hinweise:
VDH | Verband für das Deutsche Hundewesen |
dhv | Deutscher Hundesportverband |
MV | Mitgliedsverband |
HF | Hundeführer/ in |
HZ | Hörzeichen |
- Der in den Texten aufgeführte Begriff „Hundeführer“ ist auch stellvertretend für „Hundeführerinnen“ aufzufassen.
- Die Übungen 6 bis 8 entstammen in zum Teil leicht abgewandelter Form der Lind-art® von Prof. Ekard Lind (Team-Balance). Die Verwendung der Übungen ist von ihm genehmigt.